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Wandertag „Alte Freunde“ 11.02.2017 / Helsa (Altstädter Hütte)
Mit großer Vorfreude trafen sich am 11.02.2017 die „Alten Freunde“ (9) zur feuchtfröhlichen Männertour. Initiiert durch Franky B. war das erklärte Ziel die legendäre „Altstädter Hütte“ an der Lautenbachquelle im Geo-Naturpark Frau Holle Land. Großen Dank an Franky B. und Michi für diese tolle Möglichkeit und ihren organisatorischen EInsatz!
Als wir uns auf dem Netto-Parkplatz in Helsa gegen 12.00 Uhr trafen, war den meisten noch nicht klar, was uns erwarten sollte. Gut gelaunt machten sich neun „Alte Freunde“ auf den Weg zur Hütte.
Vorbei am Pflegeheim ging es hinauf ins Lautenbachtal. Das Wetter hatte es gut gemeint, wir konnten also zuversichtlich sein, in super Stimmung und mit großem Durst die nächsten 24 Stunden verbringen zu können.
Fritze dachte auch an den Schnaps, den er gerne mit uns teilte – so wie es sich unter alten Freunden gehört. Michi, der mit der Waschbärmütze, hatte die Hütte klargemacht. Er ist mit seinen Feuerwehrkameraden bereits dort gewesen und meinte, dass das genau das Richtige für unser Event wäre. Unser Macher und Initiator Franky B. hatte schon Ende 2016 eine WhatsApp-Gruppe „Wandertag Alte Freunde“ eingerichtet. Hier wurde gepostet was das Zeug hält – von Männern für Männer also.
Nach einer Stunde Aufstieg erreichten wir die Altstädter Hütte. Sie gehört einer Kirchengemeinde und den Goten und wird schon seit über 60 Jahren, zum Beispiel von Pfadfindern und Naturfreunden, besucht bzw. bewohnt. Fließend Wasser gibt es hier nicht aus der Leitung sondern aus der ca. 100 Meter entfernten Quelle. Außer Strom, Matratzen unterm Dach und einem Gemeinschaftsraum gab es noch die rustikale Küche, in der uns Ortwin (70) das Essen zauberte.
Ach ja, neben Ortwin gab es noch Fritz – er ist auch etwa 70 Jahre alt. Beide kann man zusammen mit der Altstädter Hütte schon seit 25 Jahren buchen. Damit wollen sie es aber auch so langsam ausklingen lassen. Bestimmt könnten die beiden Unikate Bände über ihre Hütten- und Walderlebnisse schreiben.
Als mich Franky B. vor einiger Zeit fragte, ob ich uns mit meiner Wanderbegleitererfahrung auch ein bisschen durch den Kaufunger Wald führen könnte, nahm ich diesen Job gerne an. Was ich nicht erwartet hatte, dass spontan alle „Neune“ mitwandern wollten. Das hat mich wirklich gefreut. Nach Besichtung der Hütte und der Quelle machten wir uns gegen halb drei auf den Weg zum Helserborn. Dieses Waldgebiet sollte mir sehr gut in Erinnerung sein, denn hier hatte ich mich in 2015 als Wanderführer der Wanderschule Nieste mit zwei Belgiern verlaufen.
Der schöne Platz am Helserborn gab uns Gelegenheit zum Gruppenfoto und weiteres Schnäpschentrinken – wieder gesponsert von Fritze. Einige wollten jetzt bergab in Richtung Wickenrode weitergehen, was aber bedeutet hätte, dass wir zurück zur Hütte wieder den Berg hinauf gemusst hätten. Wir gingen nach meinem Anraten weiter bergauf – es waren noch ca. 30 Minuten bis zum höchsten Punkt, dem Kreuzstein (530 Meter über NN). Dieser Weg ist ein Teilabschnitt des 84 Kilometer langen GrimmSteigs. Es lag noch viel vereister Schnee auf dem Weg, der nur schwer zu gehen war.
Angekommen auf dem Kasseler Höhenweg am Kreuzstein, gab ich Richtungsauskünfte zu Bilsstein, Gläsnertal (Nieste), Großalmerode, Zollstock etc. Axel, als Kenner der Windkraftszene, erzählte uns etwas über die neuen Windräder, die hier am Kreuzstein errichtet werden sollen. Jetzt, nach ca. einer Stunde, kehrten wir um und gingen zur Hütte zurück, an der wir dann gegen 17.00 Uhr ohne Ausfälle eintrafen.
Jetzt hieß es: Plätze sichern und auf die Bierlaune einstimmen
Michi, der an alles gedacht hatte, baute seine Musikanlage mit Notebook und pma-Box auf. Franky K. und ich machten Fotos auf der Hütte. Ortwin erlaubte mir, ein paar Aufnahmen von der rustikalen Küche zu schießen.
Zur kulinarischen Begrüßung überraschte uns ein großer Teller mit Eierpfannkuchen, der auch Äpfel enthielt und sich als ein für Thomas nicht definierbarer Wasserkakao mit Rum herausstellte. Servietten und Kuchengabeln weit gefehlt, die gab es jetzt nicht. Es galt, die gezuckerten und feuchtweichen „Eier-Apfel-Pfannkuchen“ schließlich mit den Fingern zu speisen.
Nachdem wir die letzten Sonnenstrahlen auf der überdachten Holzterrasse genießen konnten, mussten die Krombacherflaschen nicht länger in der Kiste warten. Ortwin ermunterte uns, für eine gute Grundlage zum bevorstehende Essen zu sorgen..
Rippchen war’n im Angebot
Jetzt kam gleich unser Essen, wir waren alle sehr gespannt. Fritz und Ortwin servierten uns ihre Rippchenfleischkost mit selbstgemachten Semmelknödeln und Sauerkraut – optisch und geschmacklich sehr gut, wie ich fand. Nachschlag gab’s für alle! Später kam noch Michael Nolte dazu, der auf dem Rückweg auch Thomas mit seinem Auto mit nach Hause nehmen konnte.
Ein prall gefüllte Bauch und ein Tisch voller leerer Flaschen ließen uns nicht müde werden. Schließlich hatten wir uns gut bewegt, gut gegessen und waren gut unterwegs, die vier Kisten Krombacher uns zu Leibe zu bringen.
Der Abend verlief stimmungsvoll und alte Fotos versetzten die „Alte Freunde“ zurück in die 1980er Jahre – Autos, Mädels, Discos, etc. Erst als durch eine aufkommende politische Diskussion die gute Stimmung zu kippen drohte, waren wir uns alle einig, es gut sein zu lassen und unterm Hüttendach die Matratzen einzunehmen. Das es in dieser Nacht ein wahres Schnarchkonzert geben sollte, wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Sonntagmorgen
Gegen sieben, als die ersten Schnarcher aufwachten, ging es zum Waschgang an die Quelle, die harten Jungs mit freien Oberkörper – für mich ein wahrer Genuss, dies erinnerter mich irgendwie an die Bundeswehrzeit (1989). Nachdem wir es bis hierhin überstanden hatten, sollte das bevorstehende „Ortwin-Rührei-mit-Speck-Frühstück“, serviert im riesengroßen Topf auch keine große Herausforderung mehr sein. Es gab ja auch noch Röstebrot zu essen. Der aromatischer Kaffe aus historischer Porzellankanne rundete schließlich das reichhaltige Eierfrühstück ab.
Es ist vorbei
Nachdem wir Michi’s Unimog wieder mit unseren Schlafsäcken beladen hatten, bedankten wir uns bei Ortwin und Fritz für das gelungene „Rustikalerlebnis in purer Natürlichkeit“. Im gemütlichem Wanderschritt konnten wir dann gegen 10.30 Uhr talwärts den Rückweg antreten.
Ralle startete mit Rinderbrühe in den Tag
Ralle begann den Tag mit einer für uns überraschenden Tageshandlung: Noch vor dem vor dem Frühstück bestellte er bei Ortwin ein Glas heißes Wasser, dann packte er ein kleines Tupperdöschen mit Rinderbrühpulver aus, das er einrührte und mit Genuss restlos austrank. Zudem war er bis in die Haarspitzen motiviert, zurück nach Kaufungen zu laufen.
Franky K., Fritze Müller, Ralle und ich verabschiedeten uns vom Rest der Truppe und machten uns in Richtung Ibachtal auf den Weg zum Zollstock. Unsere Schritte wurden stets langsamer, die Kräfte weniger und der vereiste Weg immer beschwerlicher. Doch das alles sollte unser Durchhaltevermögen nicht schwächen. Vorbei am Feuerlöschteich rückte die Zollstockhöhe (529 Meter NN) immer näher. Als wir die ersten Baustellefahrzeuge und die noch zu verlegenden Stromkabel der neuen Windanlagen sahen, kam sie auch schon in Sichtweite: die Zollstockhütte!
Zollstock bestiegen
Hier zeigte ich noch Ralle, Franky K. und Fritze den „Rumpestilzchenstein“ und gab einen kurzen Einblick in mein „GrimmFibel-Projekt“, bevor sich unsere Wege trennten. Ich nahm den Abstieg nach Nieste, die anderen nach Kaufungen. Als ich gegen 13.00 Uhr von der „Helsa-Zurück-Wanderung“ wieder in Nieste ankam, hatten sich meine Erwartungen mehr als erfüllt.
Ich danke euch allen für das schöne „Naturtour-Männer-Erlebnis“
Euer Alter Freund Lecki!
(13. Febr. 2017)
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